Zusammenfassung
An 8 Augen mit persistierendem Hypotonie-Syndrom (mit massiven morphologischen Veränderungen
und entsprechenden funktionellen Ausfällen) infolge traumatischer Zyklodialyse von
75° bis maximal 240° wurde durch eine „direkte Zyklopexie” eine Drucknormalisierung
mit entsprechender Rückbildung der Hypotonieveränderungen erzielt. Das Operationsverfahren
der „direkten Zyklopexie” ist charakterisiert durch das direkte Wiederannähen der
Ziliarmuskel-Ansatzleiste an den Skleralsporn unter Sicht: Nach Präparation eines lamellären Sklerafensters von 4 mm Breite über dem Zyklodialysespalt
wird die innere Skleralamelle limbusparallel in 1-2 mm Limbusabstand hinter dem Skleralsporn
inzidiert. Der darunter freiliegende vom Skleralsporn abgerissene Ziliarmuskel wird
nach vorheriger bipolarer Kauterisation und nach Einlegen eines Fibrospum-Streifens
zwischen Sklera und Ziliarkörper mit 10/0 Nylon-Einzelnähten an den Skleralsporn fixiert.
Danach wird das Sklerafenster wieder mit Einzelnähten wasserdicht verschlossen. Bei
allen Patienten konnte der intraokulare Druck normalisiert werden, in der Beobachtungszeit
blieben keine Sekundärglaukome bestehen, die tonographischen C-Werte lagen im oberen
Normbereich. Das Ausmaß der Visusverbesserung hängt von der Dauer der Hypotonie-Phase
und zusätzlichen Kontusionsfolgen ab. Eine frühzeitige Indikation zur „direkten Zyklopexie”
erscheint ratsam.
Summary
Persisting hypotony in 8 eyes due to traumatic cyclodialysis extending from 75°-240°
was cured by a modified technique of “direct cyclopexy”. Our approach consists of
the following elements: 1. 4 mm lamella limbal based scleral window in the area of
the cyclodialysis. 2. Incision of the basal scleral lamella directly behind and parallel
to the scleral spur. 3. Bipolar cautery of the ciliary muscle. 4. Under direct visual
control, suture of the insertion of the ciliary muscle to the scleral spur with 10/0
nylon. In all cases intraocular pressure was normalized, no anterior synechiae and
no secondary glaucoma ensued. Postoperative tonographic C-values were below the upper
normal limit. The degree of functional improvement depends on the duration of hypotony
and other contusional changes. Early “direct cyclopexy” is recommended.